collage_image collage_image
1.Strophe:

In letzter Zeit malt Akhona nur noch mit Braunstift,
sie sollen echt aussehen, die Bilder vom Township.
Und Guguletu kann nicht weit entfernt sein,
denn sobald der Name fällt wer´n seine Augen zu Bernstein.

Er würde gern heim, zu seinem Bruder Loyiso,
zu Khanyisile, seinem Freund Sifiso,
zurück in die Preschool, die aus schimmelndem Pressspan,
und rostigem Wellblech, bei Regen durchnässt war.

Zurück zu der Schwester, die von klein an auf Krücken geht,
wenn sie nicht irgend jemand in ´nem Tuch auf´m Rücken trägt.
Er will zurück wenn es geht, weil so´n Stück von ihm fehlt
und die Gedanken ans Township ihn bedrücken und quälen.

Er hört nicht auf zu erzählen von Großeltern,
die sich um ihn kümmern würden, aber kein Geld haben.
Als er auf die Welt kam war die Mutter erst 16,
vom Leben gezeichnet, verfolgt von Pechstähnen.

Akhona war ein Schmächtling, sie musste ihn wegbringen,
denn damals ahnte sie bereits, dass es ihm schlecht ging.
Er war Haut und Rippen, hatte verkrustete Lippen,
und sein Immunsystem war damals kurz vor`m Kippen.

Sie gab ihn weg ins Haus von xxx,
wo ein Arzt entdeckt, dass er das Virus in sich trägt,
das in jedem dritten Schwarzen steckt
im Western-Cape.


REFRAIN:

(sinngemäße Übersetzung)

Die Last, die auf dir liegt, Akhona.
Ist für deine schmalen Schultern eigentlich viel zu groß, Akhona.
(...)


2. Strophe

In Guguletu sagte man sie starb an Tuberkulose,
doch trotz der Diagnose munkelte man was los ist.
Und mit dunklem Rotstift malt Akhona auf Post-its,
kleine rote Schleifen für die Mutter die tot ist.

Er ist trotz der Dosis, die er jeden Tag schlucken muss,
mit Spucke und Speichelfluss ohne Mucken verdrücken muss,
zum Glück robust, mit einer großen Lunge,
denn er hat viel zu erzählen mein kleiner Xhosa-Junge.

Von Masipumelele, wo seine XseXse lebt,
in einem winzigen Shack, in dem die Hitze klebt.
Denn ihre Blechhütte steht auf staubtrockenem Lehm,
auf dem sie gerne hockt, denn sie braucht ´nen Stock um zu gehen.

Er kann nur Brocken verstehen, die aus den lockeren Zähnen
seiner Oma ihm in Xhosa von Hoffnung erzählen.
Er konnte nie wählen, Akhona blieb der Sprache entfernt,
denn seine Mutter gab ihn weg und er hat Xhosa verlernt.

Sie konnte ihn nicht ernähren und Ubuntu nahm sie nicht auf,
denn die Gemeinschaft wusste haargenau die beiden ha´m HIV.
Panik kam auf, sie hatten blanke Angst,
es sei ein Fluch der Vorfahren, wenn man daran erkrankt.

Man gab ihr nicht die Hand, sah sie nicht an,
meidende Blicke, verbal entgleitende Lippen auf bescheidene Bitten
nach Hilfe und Essen. Sie stillte währenddessen besessen,
denn Akhona hatte zu diesem Zeitpunkt lang nichts gegessen.

Ihr lief die Zeit weg, sie brachte ihn weit weg.
Sie wollte ihm helfen, indem sie ihn in ein Heim steckt.
Seitdem wohnt er im xxx in der Millstreet
und denkt an Guguletu immer wenn er das Bild sieht,

Von seiner Mutter vor der Hütte mit kaputtener Tür,
die er mit seinem Braunstift auf Butterpapier
gemalt hat –
Akhona bleibt das Kind, für dessen Leben diese Melodie erklingt.

REFRAIN

Outro.

Text & Musik: Kartini

zum Seitenanfang