collage_image collage_image
Deutscher Menschenrechtsfilmpreis für "Akhona"

Am 09.12.06 wurde in der Meistersingerhalle in Nürnberg das Musikvideo "Akhona" mit dem 1. Preis des Deutschen Menschenrechtsfilmpreises im Bereich Amateurproduktion ausgezeichnet. Fast 600 Gäste aus Politik, Gesellschaft und Medien waren zur Preisverleihung anwesend.
Prof. Dr. Jutta Limbach, Präsidentin des Goethe-Instituts und Schirmherrin des Filmwettbewerbs, überreichte die Preise - würdigte zugleich die Bedeutung des einzigen Filmpreises, der sich explizit mit dem Thema "Menschenrechte" beschäftigt. Limbach:

"Filme können die weltweite Durchsetzung von Demokratie und Menschenrechten befördern (...). Der Dt. Menschenrechtsfilmpreis wird dieses Jahr bereits zum fünften Mal vergeben. Er steht auf der Seite derer, für die der Film ein Instrument ist, um die Sache der Aufklärung und der universell gültigen Menschenrechte voranzubringen. Dem Deutschen Menschenrechtsfilmpreis gilt unsere tiefe Sympathie und Unterstützung."


Jurybegründung:

Das Musikvideo "Akhona" erzählt die Geschichte eines mit AIDS infizierten Kindes aus den Townships von Südafrika - als HipHop. Schweres Schicksal und leichte Musik - geht das zusammen? In diesem Fall ja. Und Michael Spengler insziniert die richtigen, die passenden Bilder, indem der den Text nicht einfach in Bilder übersetzt, sondern eine Geschichte in der Geschichte erzählt.

Für Aidswaisen in afrikanischen AIDS-Kinderheimen sind die Memory-Books mit Bildern und Dokumenten ihrer Familien oft das Letzte, was sie an ihre Herkunft erinnern kann. Und so wählt Michael Spengler zwei Memory spielende Kinder, offensichtlich westliche Kinder, die von Karte zu Karte die Geschichte Akhonas aufdecken, dessen Schicksal symbolisch für die Situation in Afrika steht.

Den mit aufwendigen Kamerafahrten inszenierten, in schwarz-weiß gefilmten Kindern, stellt Spengler in kurzen Zwischenschnitten ein farbenfrohes Afrikabild gegenüber, das trotz materieller Not und AIDS-Problematik nicht depressiv wirkt. Bewusst verwendet er dabei nicht die Klischee-Bilder, die die oft sehr oberflächliche und genauso schlaglichtartige, westliche Berichterstattung für die AIDS-Problematik in Afrika benutzt.

Technisch arbeitet Michael Spengler auf hohem Niveau. Seine Inszenierung, Kameraeinsatz, Bildeinstellungen, technischen Tricks und Schnitt wirken professionell, Timing und Tempo stimmen - er beherrscht sein Handwerk und nicht umgekehrt. Effekte werden verwendet, weil sie Sinn machen. Die Form ergibt sich aus dem Inhalt.

Für die äußerst gelungene Arbeit, darin war sich die Jury sehr schnell einig, hat Michael Spengler den 1. Preis in der Kategorie Amateurproduktionen verdient.

Ausschnitte aus dem Video click