Das Video wurde teils in Afrika / Tansania gedreht, teils im Fotostudio der Kunstakademie Münster.

Zu diesem Zweck besuchte ich im Februar / März 2006 Stella und Steen
Rothenberger in Dar es Salaam.
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Während wir uns anfangs noch nicht sicher waren, ob wir nicht einfach nur die Geschichte Akhonas verfilmen sollten, kristallisierte sich innerhalb kurzer Zeit die abstrakte - und damit vielschichtigere Variante - mit "Menschen vor Wänden" heraus, die durch Stempel "markiert" sind. Somit steht Akhona für alle HIV-infizierten und nicht nur für sich selbst.

Die Dreharbeiten in kleinen Vororten von Dar es Salaam fielen am ersten Tag zunächst komplett ins Wasser. Als wir zu fünft (Steen, Stella, Pius, Tama und ich) am Drehort angekommen waren, fing es wie aus Kübeln an zu regnen. Allerdings konnten wir dann am folgenden Tag einen Großteil der Afrika-Bilder abdrehen. Über Tama, der lange Zeit auch in Deutschland gelebt hat, konnten wir sehr gut mit der Bevölkerung kommunizieren, konnten den Menschen den Sinn und die Thematik unserer Arbeit erklären.
Während Steen ja auch vor der Kamera stand, kümmerte sich Stella, seine jetzige Frau, um die Maske. Pius hatten wir als Aufpasser für das Kamera-Equipment immer mit dabei, allerdings stand auch er vor der Kamera.
Einen Tag lang drehten wir auch zusammen mit Ringo bei über 40 °C irgendwo 50 km nördlich von Dar es Salaam in der Savanne Bilder für den Refrain. Ursprünglich sollten noch mehr "Afrika-Bilder" im Clip vorkommen, jedoch entschied ich mich beim Schnitt, diese herauszunehmen. Ringo war nämlich nicht der echte Sänger des Refrains: wir brachten ihm den Refrain bei, probten eine Woche lang immer wieder mit ihm, aber letztenendes bemerkte man, dass er nicht wirklich gesungen hat. Daraufhin entschied ich mich, nur einzelne Worte und kurze Textpassagen mit in den Clip zu schneiden, damit der Zuschauer Ringo die Rolle des Sängers abnimmt.

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Der Memory- Dreh im Fotostudio der Kunstakademie Münster verlief fast reibungslos. Anfangs hatte ich für die Hauptrollen zwei 8-jährige Mädels vorgesehen, die Lust hatten, in einem Musikvideo mitzumachen. Allerdings dachten sie eher an Theater und Tanzen, nicht so sehr an Memory spielen und sagten mir 2 Tage vor dem Dreh ab. Somit fing ich an, sämtliche Bekannte und Freunde hier in Münster zu fragen, ob sie denn Kinder im Alter von 8 - 10 Jahren kennen würden und tatsächlich mussten wir den Drehtermin nicht verschieben. Die Cousine meiner Regieassistentin, Malin Terinde, sagte für die Rolle zu, sowie Lukas Schweer, den ich zufällig 2003 in Frankreich kennengelernt hatte und seither nicht mehr gesehen hatte. Ich wusste auch gar nicht mehr, wie er aussah.
Am Freitag, den 14.04.06 traf dann das kleine Team das erste Mal komplett aufeinander: Ines Spenthof (Regieassistenz), Jana Kiewet (Aufnahmeleitung), Morris Vianden (Grip & Kameraassistenz), Malin, Lukas und ich (Regie & Kamera).
Nach einem sehr kurzen Kennenlernen spielten die beiden Kinder erst einmal ein paar Runden Memory. Ich versuchte hierbei vorwiegend, die Blicke und Reaktionen der beiden einzufangen.
Das anschließende Auf- und Zudecken der Karten erfolgte jedoch "gestellt" und auf Kommando.

An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmal beim kompletten Team und bei den tapferen 2 Schauspielern bedanken, die 9 Stunden lang mit mir durchgehalten haben. Ich empfand die komplette Zusammenarbeit als sehr angenehm und fruchtbar.

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PS: Man hat beim Betrachten des Clips den Eindruck, als fahre die Kamera um die beiden Memory spielenden Kinder herum, das ist jedoch nicht der Fall. Mithilfe unseres Eisenwerkstattsleiters Herr Sandmann an der Kunstakademie baute ich eine Drehbühne, auf der die Kinder saßen. Für den Dreheindruck sorgten dann vorwiegend Morris und Jana, die die Bühne per Hand bewegten.

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